Montag, 31. August 2009

Wette gewonnen: 800 Ballons steigen zum 800. in den Himmel

Von THOMAS LANG

Krönender Abschluss einer tollen Festwoche – und die spannende Frage, wo der am weitesten Geflogene landen wird

Ein prächtiges Bild gestern kurz nach 18 Uhr zum Abschluss der Festwoche: 800 blaue Luftballons hoben sich aus den Händen von Mitgliedern des Festkomitees in riesigen Trauben vom Festplatzgelände in den Himmel. Genau diese Zahl auf die Reise zu schicken, hatten sich die Festorganisatoren dem Jubiläumsanlass entsprechend bei ihrer Dorfwette auf die Fahne geschrieben. Dass sie die Wette gewinnen, war eigentlich keine Frage. Denn die Frankenhainer und ihre Gäste sind bekannt dafür, dass sie zu dörflichen Festen keine Mühen scheuen, wenn es um eine gute oder lustige Sache geht. Der Erlös fließt in das Säckl, um das Fest zu finanzieren.

Ab Donnerstagabend wurden die Coupons für jeweils einen Euro verkauft und mit den Adressen der Absender versehen. Am Sonnabend waren davon schon über 500 an Gäste gebracht. Die VR Bank Leipziger Land setzte für den Absender und Finder des am weitesten geflogenen Ballons Preise von je 50 Euro aus. Für Spannung ist also auch nach der Festwoche gesorgt.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 31. August 2009


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Foto: Viele Hände waren nötig, um 800 Luftballons
für den Start vorzubereiten. Gesammelt wurden die
Ballons in einem Pavillon, der mit einem
Spannnetz gesichert war.

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Foto: 800 Ballons steigen in den Himmel.

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Foto: Die Initiatorin der Ballonwette; Maike Martin, mit den Herren,
die den Wetteinsatz einlösen mussten.

Familiennachmittage auf dem Festplatz

Am Samstag, dem 29.08.2009, und am Sonntag, dem 30.08.2009, standen die Nachmittage auf dem Festplatz ganz im Zeichen der Familie.


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Foto: Reger Betrieb auf dem Festplatz.

Jung und alt tummelten sich auf dem Rummelplatz, verfolgten die Programme im Festzelt und taten sich an verschiedenen Köstlichkeiten gütlich.


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Foto: Rund ging es auch für den Niederfrankenhainer Jörg Müller.

Auf der Bühne des Festzeltes überboten die Künstler einander. Die Lauterbacher Musikanten, Elvis und Wolfgang Petry (Doubles) sowie eine Musical-Show seien nur beispielhaft erwähnt. Das Publikum feierte, sang, schunkelte und klatschte laufend.


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Foto: Mit Wolle kam Stimmung auf, er ging über Tische,
riss das Publikum von den Bänken und wurde nicht ohne Zugaben
aus dem Festzelt entlassen.

Gutes vom Grill, Mutzbraten, Erbsensuppe und Gulasch gingen in rauhen Mengen über die Theken. Auch am Kuchenstand herrschte reger Andrang, der Kaffee floss in Strömen.


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Foto: Tom Seifert beim Vorbereiten des
Mutzbratenspießes.

Viele Sponsoren und Gewerbetreibende betrieben Stände mit Kinderspielen. Die Hüpfburgen waren von Kindern belagert und auf der Rollenrutsche herrschte ununterbrochen Betrieb.


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Foto: Beliebt bei Emma, Nike und Quentin war die Rollenrutsche.


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Foto: Kleinere Restbestände der Fränkerbecher sind noch zu haben.

Weitere Bilder finden Sie im Fotoalbum.

Festumzug dürfte selbst Geschichte schreiben

Von THOMAS LANG

Hunderte erleben in Frankenhain im Zeitraffer 800 Jahre auf einen Streich / Viel Lob für großartiges Fest

1,4 Kilometer und anderthalb Stunden lang, 700 Mitwirkende, Hunderte Menschen entlang der Straßen: Mit dem Festumzug setzten die Frankenhainer gestern Nachmittag ihrer 800-Jahr-Feier die Krone auf. Zwei Jahre hatten die Einwohner auf das Fest hingearbeitet, das seit vorigem Sonntag wie am Schnürchen ablief und selbst Geschichte schreiben dürfte.

„Ein herrlicher Umzug, ein herrliches Fest“, schwärmten Isolde und Steffen Benndorf aus dem benachbarten Frauendorf. Sie hatte sich gestern schon gut eine Stunde vorher ein prächtiges Plätzchen neben der Tribüne vor dem einstigen Konsum gesichert. Kaum hatte die Kirchturmuhr 13-mal geschlagen, setzte sich der lange Zug – angeführt vom Geithainer Musikverein – in Bewegung. Und er übertraf alles in Frankenhain je Dagewesene. In 19 Bildern zeichneten die Akteure mit Witz und Liebe zum Detail 800 Jahre Dorfgeschichte nach – von der Steinzeit und der Erstbesiedlung durch die Jässnitzreiter über die Völkerschlacht und den Bau der Kirche und Pfarrschule. Hunderte Menschen am Straßenrand beklatschten die Teilnehmer. Fantasievoll die Erinnerung an viele alte Flößberger Gewerke und Geschäfte – von verschiedensten Handwerksberufen über den einst vorhandenen Dorfkonsum oder die beiden Gasthöfe bis zur Fränker Feierabendbrigade... „Alles Dinge, die wir hautnah miterlebt haben“, wurden auch beim Frankenhainer Werner Wagner Erinnerungen wach. Die Gräuel der beiden Weltkriege wurden ebenso wie vieles aus der DDR-Geschichte nicht ausgespart. Im Landwirtschafts- und Feuerwehrteil wurde das Einst anschaulich dem Heute gegenübergestellt. „Eine Geschichtsstunde pur“, kommentierte deshalb auch Gisela Strubl aus Borna das Gesehene.

Das auch derzeit eine Menge in dem kleinen, nunmehr Frohburger Ortsteil, los ist, zeigte sich, als sichtlich gut gelaunte Vereinsmitglieder den Umzug um Kostproben ihres Tuns bereicherten – von Tänzern über Frauenfußballerinnen, Kleintierzüchter bis zu den Modellbauern oder dem Jugendclub. „Schade, dass es schon vorbei ist. Das war ganz prächtig“, fand auch Bettina Lungwitz, als die „Überdosis“-Guggemusiker den Schlusspunkt setzten. Die hatten es sich trotz der Vorbereitung des 2. Internationalen Gugge-Festivals in Borna nicht nehmen lassen, hier aufzuspielen. „Ich bin beeindruckt, was die Frankenhainer auf die Beine stellten. Schön, dass der Wettergott das Engagement belohnte“, zollte auch Frohburgs Bürgermeister Wolfgang Hiensch Respekt. Und wusste sich eins mit den vielen Festgästen.


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Foto (Jens Paul Taubert): Aus der Urgeschichte Frankenhains:
Nach der Rodung wurde das Gebiet erstmals besiedelt.
Daran erinnerten im Festumzug auch Jana (l.) und Tabea.

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Foto (Jens Paul Taubert): Die Steinzeit wurde lebendig –
auch durch Tina, Silke und André (vorn von links).

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Foto (Jens Paul Taubert): Auch düstere Kapitel in der
Ortsgeschichte wurden nicht ausgespart. Michaela Ledig und
Doreen Hammer gestalteten Flucht und Vertreibung mit.

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Foto (Jens Paul Taubert): Erinnerungen an die DDR-Zeit
mit Augenzwinkern: Erich Honecker (alias Manfred Wünsch)
umarmt Leonid I. Breshnew (alias Siegfried Lori).

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 31. August 2009

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Sonntag, 30. August 2009

Samstag Abend: Heiße ABBA-Show und gleißendes Feuerwerk

Dicht an dicht drängten sich am Samstag Abend, dem 29.08.2009, die Besucher im Festzelt. Die Ursache war nicht nur der Regen, welcher zunächst noch auf den Festplatz niederging, sondern die Besucherzahl: die 2.000er-Marke wurde genommen.

Als Attraktion des Abends galt die MDR-Showband “Two for fun”, die einen Teil ihres Auftritts als ABBA absolvierte. Es war nicht die erste ABBA-Show, die Frankenhain erlebte. Vor Jahren bereits trat ein ambitioniertes Künstlerquartet aus der Frankenhainer Querstraße als ABBA-Double auf. Die MDR-Showband agierte jedoch eindeutig überzeugender.


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Foto: Die MDR-Showband war immer in Bewegung.

Pünktlich zum Feuerwerk schloss der Himmel die Schleusen, so dass die Gäste das Höhenfeuerwerk trockenen Hauptes im Freien genießen konnten. Musik begleitete die Pyroshow, die weit über die Grenzen Frankenhains hinaus zu beobachten war.


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Foto: Sichtbar bis zur ISS Raumstation - die Fränker Pyroshow.


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Samstag, 29. August 2009

Langes Warten hat ein Ende

Von THOMAS LANG

Nach über zwei Jahrzehnten dröhnen Rennmotoren wieder

Nicht nur der Frankenhainer Joachim Haferkorn fühlte sich vorgestern an alte Zeiten erinnert. „Über zwei Jahrzehnte ist es her, dass hier im Ort Rennmotoren dröhnten, K-Wagen-Rennen stattfanden“, begründete er das. Auch für Sohn Jens – immerhin einst Vize-DDR-Meister im Kartsport – gab es da kein Halten mehr. Er versuchte alles, sein Kart (Nummer 72), mit dem er einst viele Meriten holte, in Gang zu bringen. Günter Gläßer aus Chemnitz demonstrierte selbst mit 62 Lenzen auf dem Eigenbau-Kart, Baujahr 1982, sein Können. Immerhin ist er damit Fünfter der aktuellen Sachsenmeisterschaft. „Ich fahre erst seit drei Jahren aktiv“, ließ er Besucher wissen. „War früher Schrauber für meinen Sohn, bis es mich selbst packte.“

Auch andere Gefährte knatterten am Sonnabendvormittag im Viereckkurs. Bei den Autocrossern war die Frohburger Familie Rank nahezu vollständig vertreten: Matthias und Silvio Rank nebst Schwiegertochter Gaby Ledig am Steuer, Oma Ortrud und Enkel Leon – mit 13 Monaten schon im Rennoverall – an der Box. Noch nie im eigenen Ort auf diese Art gefahren war Marcus Berger mit seiner 1000-ccm-Kawasaki-Straßenrennmaschine. Er hatte sich ebenso wie der Rodaer Jens Raubold auf einer Super-Moto-Maschine nicht lange bitten lassen, hier mitzumischen. Selbst „Gaststar“ Lucy Glöckner – in der IDM aktiv – drehte einige Runden. Zudem waren hier und später auf dem Festplatz viele Old- und Youngtimer zu bewundern.


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Foto (Jens Paul Taubert): Auf dem Frankenhainer Viereck
demonstrierten Motorsportler in allerlei Kategorien
ihr Können, so auch auf Straßenrennmaschinen.
Mit Nr. 242 war auch Toni Eisert dabei.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 31. August 2009


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HORIZONT rockt - Frankenhain bebt

1.500 Besucher erlebten am Freitag Abend, dem 28. August 2009, die erstklassige Liveshow der Coverband Horizont. Mitgerissen vom charismatischen Frontmann Carsten feierte eine tobende Menge vor der bebenden Bühne eine rauschende Party.


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Foto: Wer einmal auf der Tanzfläche war, blieb auch dort.

Das Gedränge auf der Tanzfläche war derart dicht, dass der Sänger seinen Stage Dive vom Boxenturm unbeschadet überstand.


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Foto: Carsten (erster von oben) vertraut den Frankenhainern.

Die Stimmung war grandios. Alles tanzte ausgelassen und folgte den Kommandos der Band.

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Foto:  Maren, Yvonne und Sylvia (v.l.n.r.) am Bühnenrand.

Zu fortgeschrittener Stunde schob der Sänger kurzerhand die Bank einer Bierzeltgarnitur auf das Publikum und ließ sich über die Massen tragen.


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Foto: Beim Bierzeltgarnitursurfing war nicht nur einer gut drauf.

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Kribbeln vor Finale der Festwoche

Frankenhain (tl). Nachdem gestern Abend zur Loveparade eine bunt geschmückte Festwagen-Karawane einen Vorgeschmack auf den historischen Festumzug am Sonntag gab, steigt heute und morgen das Finale der 800-Jahr-Feier Frankenhains.

Schon ab 9 Uhr sollen heute auf dem Niederfrankenhainer „Viereck“ Motoren dröhnen, wenn dort zu Demonstrationsfahrten von Go-Karts, Formel-3-Rennwagen, Seitenwagengespannen, Tourenwagen oder Super-Moto-Cross-Maschinen eingeladen ist. Aber auch historische Fahrzeuge werden zu bewundern sein. Mit einer Rundfahrt durch den Ort zum Festgelände endet das Ganze.

Kinderanimationen aller Art, Pferdereiten und Kutschfahrten, Mittelalterspiele, Modellbauvorführungen, ein Wettbewerb im Kaninhop, Handwerkermarkt oder Schausteller – das alles und vieles mehr ist von 14 bis 19 Uhr auf dem Festgelände zu erleben. Auf der Bühne im Festzelt dürften Tänzer von Nic’s Dance Factory oder die Acapella-Gruppe Tritonus, ein Elvis-Double oder die Vollgas GmbH Prießnitz für beste Unterhaltung sorgen. Auf dem angrenzenden Sportplatz werden ab 16 Uhr die Mitglieder des Mc-Gregor-Clans Prießnitz ihr Können zeigen. Der Abend bringt Tanz und eine Abba-Show mit der MDR-Showband „Two vor fun“. Gegen 22.15 Uhr soll ein Feuerwerk den Tag beschließen.
Morgen wird 13 Uhr der große Fest-umzug starten. „Das Kribbeln bei allen, die nunmehr fast zwei Jahre an dessen Vorbereitung wirken, ist enorm“, so Heiko Schneider, einer der Organisatoren der Arbeitsgruppe. „Hoffentlich geht’s bald los.“

War man zunächst von 500 Mitwirkenden ausgegangen, dürfte deren Zahl morgen die 700-er-Grenze erreichen. Zwei Stunden soll das Spektakel dauern. Danach ist wieder auf dem Festgelände für Abwechslung gesorgt – beispielsweise mit den Lauterbacher Musikanten, einer Musical- oder Doppelgängershow.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 29. August 2009