Dienstag, 28. Juli 2009

Hellebarden für Frankenhainer Festumzug

Von THOMAS LANG

Frankenhain. Ginge es nach Wolfgang Marter, könnten die Festwoche und damit der Festumzug zur 800-Jahr-Feier Frankenhains schon bald stattfinden. Der Bildverantwortliche für die Szenerie „Völkerschlacht“ – an siebter Stelle im Festumzug – ist mit seinen Vorbereitungen nahezu fertig.

So langsam wächst wohl bei den meisten Frankenhainern – vor allem jenen, die aktiv in die Festvorbereitungen involviert sind – das Kribbeln. Schließlich bleiben gerade mal vier Wochen bis zum großen Ereignis. Der 57-jährige Ur-Frankenhainer Wolfgang Marter ist da fein raus: „Ich habe mir vorgenommen, alles bis zum Beginn der Urlaubszeit fertig zu haben. Das ist gelungen“, freut ihn. Mit „alles“ ist beispielsweise umrissen, dass er einem von Schornsteinfeger Jörg Rothe zur Verfügung gestellten Kastenpferdewagen reparierte, rekonstruierte und farblich aufpolierte. Oder dass er seit Wochen in seiner Garage Gewehre und Hellebarden wie auch Halterungen für die Säbel hergestellt hat. „Vier Gewehre und acht Hellebarden liegen bereit. Und die sind so stabil gearbeitet, dass sie auf jeden Fall diesen Einsatz überstehen und vielleicht sogar bei Festumzügen in anderen Orten verwendet werden können“, ist der gelernte Maurer von der Qualität überzeugt.

Auch der Spieß für die Fahne ist schon fertig. Wie die allerdings aussehen wird, ist noch offen. „Das richtet sich nach den Uniformen, die wir zu diesem Zweck ausleihen. Ich weiß ja noch nicht, welche Kämpfer wir darstellen“, begründet das Marter. Etwa 60 Stunden hat er bisher allein dafür gewirkt, in seiner Garage diese Waffen anzufertigen. Auch das Holz stellte er zur Verfügung. Ansonsten – wenn kein Festumzug ins Haus steht – ist der Frankenhainer leidenschaftlicher Holzbastler, fertigt Pyramiden, Kerzenhalter, Osterdekorationen. „Aber die Aufgabe mit den Gewehren reizte mich, weil es mal etwas ganz anderes war.“

Acht bis zehn Personen werden das Bild gestalten. Klaus Werner aus Prießnitz, ein ehemaliger Frankenhainer, stellt dafür die Pferde. Fünf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen haben sich zudem als Mitwirkende gemeldet. Und zwei Marketenderinnen werden mitlaufen – Maike Martin und Marters Frau Karin. Die übrigens ist nicht nur hierbei eingespannt. Sie wirkt auch in der Arbeitsgruppe mit, die die Festschrift zum Ortsjubiläum fertigte. Und sie ist mit ihren Mitstreitern derzeit dabei, die Ausstellung zur Schau im einstigen Dorfkonsum einzurichten.

Langeweile kommt also bei den Marters – und vielen anderen engagierten Leuten – nicht auf. Immerhin soll der Festumzug, der am 30. August um 13 Uhr startet, zwei Stunden lang 19 Bilder bieten und etwa 500 Mitwirkende vereinen. Ganz klar, dass da zu den größten Wünschen für Festwoche und -umzug schon jetzt schönes Wetter und viele Besucher gehören.


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Foto (Jens Paul Taubert): Dieses Zubehör zum Festumzug
am 30. August stellte der Frankenhainer Wolfgang Marter her.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 28. Juli 2009

Samstag, 18. Juli 2009

Seniorennachmittag im voll besetzten Kulturhaus

Man könnte ihn den inoffiziellen Beginn der 800-Jahr-Feierlichkeiten Frankenhains nennen: Viele Frankenhainer und Gäste aus dem Umland verlebten am 18. Juli 2009 einen musikalischen Samstagnachmittag, welcher von der Frankenhainerin Liane Stein initiiert wurde. Gemeinsam mit dem bekannten Geithainer Musiker Gerhard Stein gestaltete sie einen, wie sie selbst sagt, “Seniorennachmittag”, bei dem jedoch auch jüngere Semester ihre Aufwartung machten.


Foto: Liane Stein und Gerhard  Stein begrüßen ihre Gäste
Foto: Liane Stein und Gerhard Stein begrüßen ihre Gäste.

In dem mit 130 Gästen (und einer Katze) gefüllten Kulturhaus blieb gerade noch eine kleine Tanzfläche frei, der Saal platzte förmlich aus den Nähten. Nach begrüßenden Worten Liane Steins warnte Gerhard Stein das Publikum: “Ein Kunstgenuss wird es aber nicht”, sagte er in Anspielung auf die Ankündigung eines “außergewöhnlichen Ohrenschmauses”. Außerdem forderte der 80-Jährige als vermeintlich Ältester im Saal die Anwesenden auf, ihn künftig zu duzen - von Star-Allüren keine Spur.


Foto: Gerhard Stein
Foto: Gerhard Stein.

Stein & Stein sorgten mit Saxophon, Akkordeon, Flöte und Gesang vom ersten Titel an für eine ausgelassene Stimmung. Schnell wurde das zaghafte Schunkeln an den Tischen aufgegeben und stattdessen die Tanzfläche bevölkert. In einer wohlverdienten Spielpause entschuldigte sich Liane Stein scherzhaft bei ihrem Publikum: “Mit 70 geht alles nicht mehr so einfach wie mit 25 Jahren.” Fleißige Helfer nutzten die Zeit emsig, um Kaffee nachzuschenken.


Foto: Der Kaffee floss in Strömen
Foto: Der Kaffee floss in Strömen.


Nicht nur Frankenhainer verlebten einen gemütlichen Nachmittag im Kulturhaus. Unter den Gästen befand sich auch das Ehepaar Volkert aus Borna, welches durch die Lektüre der Leipziger Volkszeitung auf die Veranstaltung aufmerksam geworden war. “Gerhard Stein und seine Gerhard Stein Combo gehören zu unserer Zeit”, meinten sie einhellig. Die Möglichkeit eines Wiedersehens habe sie inspiriert, auf’s Land zu fahren. Bereut haben sie es nicht. Sicherlich werden sich Volkerts auch die eine oder andere Veranstaltung in der Festwoche der 800-Jahr-Feier Frankenhains, die in der Zeit vom 23. bis 30. August 2009 stattfinden wird, nicht entgehen lassen.


Foto: Familie Volkert aus Borna
Foto: Familie Volkert aus Borna


Auch für Hannelore Schneider aus der Frankenhainer Schmiede hatte die Musikveranstaltung einen besonderen Stellenwert. Als der Termin mit ihrem diesjährigen Geburtstag kollidierte, überlegte sie nicht lange und lud ihre Geburtstagsgäste in das Kulturhaus ein. So verlebte sie einen Geburtstag mit einer stattlichen Anzahl Gästen, vor welchen sie mit ihrem Ehemann Klaus einen Ehrentanz absolvierte.


Foto: Ehrentanz Hannelore Schneiders
Foto: Ehrentanz Hannelore Schneiders.


Viele Mitwirkende sorgten dafür, dass der Nachmittag eine runde Sache wurde. So ließ sich Gerhard Stein sofort von Liane Steins Idee überzeugen, eine Musikveranstaltung in Frankenhain durchzuführen. Die Familienmitglieder Liane Steins eilten aus Frohburg und dem Jerichower Land herbei, um die Bewirtung der Gäste sicher zu stellen. Die Frankenhainer Kuchenbäckerin Bettina Klose lieferte frisch gebackenen Kuchen, einen Teil davon sponserte sie sogar. Weitere Helfer bestuhlten den Saal, kochten Kaffee und erledigten die tausend Handgriffe, die eine solche Feierlichkeit erfordern.


Foto: Freundliche Helferinnen und das Maskottchen
Foto: Freundliche Helferinnen und das Maskottchen.


Statt Eintritt zu kassieren, setzten die Veranstalter auf freiwillige Spenden. Bei der Sammlung im Saal ließen sich die Gäste nicht lumpen, so dass sich hernach 580 Euro in der Kollekte befanden. Nach Abzug der Kosten fließen dem Spendenkonto der 800-Jahr-Feier Frankenhains rund 400 Euro zu. Stein & Stein und allen Helfern sei Dank.

Weitere Bilder finden Sie im Fotoalbum.

Freitag, 17. Juli 2009

Sammler auf der Ziellinie

Von THOMAS LANG

Ausstellung für 800-Jahr-Feier wird demnächst aufgebaut / Festschrift bereits fertig


Frankenhain. „Sammeln einstellen“ – das wird ab 13. August für das halbe Dutzend Mitstreiter der Arbeitsgruppe Festschrift/Ausstellung die Parole sein. Denn dann wird es höchste Zeit, die Exponate im Gebäude der ehemaligen Konsumverkaufsstelle Oberfrankenhain abschließend zu sortieren, attraktiv in Stellung zu bringen und zu beschriften. Weil nicht mehr viel Zeit bleibt, bis die Schau zur 800-Jahr-Feier Frankenhains ihre Pforten öffnet.

„Offiziell wird die Ausstellung am Nachmittag des 24. August eröffnet, wenn unsere Senioren nach einer gemütlichen Kaffeetafel und einem Programm der Schule hierher eingeladen sind“, freuen sich Klaus-Peter Apel und seinen Mitstreitern schon jetzt. Sie sind der Überzeugung, eine sehenswerte Schau zusammen zu bekommen. Viele Wochen schon sammeln sie dafür Exponate, etwa 50 haben sie bisher zusammen. „Wir freuen uns, dass so mancher Frankenhainer unserer Bitte, mal in den alten Unterlagen zu kramen, Böden oder Schränke zu durchforsten, nachgekommen ist“, so Apel. Vielleicht habe aber dennoch dieser oder jener etwas Einzigartiges aus der Ortsgeschichte leihweise beizusteuern. Apel ermuntert die Frankenhainer: „Noch bis Anfang August können Dinge im alten Konsum oder bei Mitgliedern der Arbeitsgruppe abgegeben werden.“

Zu den historischen Gegenständen, die das einstige Leben in Frankenhain dokumentieren, gehören Kaufverträge aus dem 18. Jahrhundert, altes Geld, Erinnerungsbecher an Schulfeste, Handarbeiten, Haushaltsgegenstände wie eine alte Mandelmühle oder Bilder. Das älteste im Original ausgestellte Exponat ist bis jetzt ein Schriftstück aus dem Jahre 1745. Auf dem bescheinigt ein Nauenhainer einem Oberfrankenhainer in einer Kneipe, dass dieser ihm sein „Angeld“ aus dem elterlichen Erbe für dieses Jahr richtig bezahlt habe.

Die Ausstellung wird in der Festwoche immer dann, wenn Veranstaltungen angesagt sind, geöffnet sein. „Einer von uns Sechsen aus der Arbeitsgruppe ist dann dort“, versichert Apel.

Wird für die Schau zur Feier also noch Schweiß fließen, ist ein anderer „Arbeitsauftrag“ bereits erledigt: die Festschrift „Ein Dorf zwischen gestern und heute“. Gut ein Jahr Arbeit investierte die Gruppe dafür. Im April war Redaktionsschluss, und seit wenigen Tagen liegt die Hochglanzbroschüre nun in 500 Exemplaren vor. Sie soll aber erst zur Festwoche an den Mann und die Frau gebracht werden. Bis dahin darf man auf ihren Inhalt sehr gespannt sein.

Eines aber kann schon verraten werden: Auf 114 Seiten ist – zahlreich bebildert – Interessantes und Vergessenes aufbereitet und neu aufgeschrieben worden. Der historische Bogen in der Festschrift reicht von den ersten Menschen am Ort über die Anfänge Frankenhains im zwölften Jahrhundert bis in die Phase nach 1945 und ins Heute. Viele werden sich wiederfinden, Mitbürger erkennen. Kirche, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft wird ebenso wie der Dorfschule, der Feuerwehrgeschichte und den Vereinen gebührend Platz eingeräumt. Die Festschrift endet mit dem Frankenhainer Lied, und schon jetzt dürfte sicher sein, dass es in der Festwoche zu hören ist. Nicht nur, weil eine Liedzeile darin heißt: „... und man kann so herrlich feiern – hier in Frankenhain“.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17. Juli 2009

Mittwoch, 8. Juli 2009

Wetten dass...? Frankenhainer wollen 800 Luftballons steigen lassen

"Wetten, dass die Frankenhainer es nicht schaffen, anlässlich der 800-Jahr-Feier 800 Luftballons zu verkaufen und am Festsonntag, dem 30. August 2009, steigen zu lassen?" So lautet die Wette, welche zwischen dem Organisationsteam der Feierlichkeiten und der Dorfgemeinschaft Frankenhain geschlossen wurde.

Natürlich wollen sich die Einwohner Frankenhains nicht lumpen lassen. "Wir schaffen das", meint Maike Martin. Als Leiterin der Arbeitsgruppe "Veranstaltungen" war sie auf der Suche nach einem würdigen Abschluss der in der Zeit vom 23. August bis 30. August 2009 stattfindenden Festwoche. Eines Nachts hatte sie eine treffliche Eingebung: 800 bunte Luftballons sollen steigen und das Ende eines großen Festes markieren.

Die Vorbereitungen sind getroffen. Helium zum Befüllen der Ballons ist organisiert, die Anmeldung des Ballonstarts bei der Flugsicherung ist erfolgt. 1000 Luftballons übergab Torsten Wünsche, Marketingchef der VR Bank Leipziger Land eG, an Maike Martin. Mit Hilfe der Bank wird aus dem Ereignis zugleich ein Luftballonweitflugwettbewerb, bei welchem die VR Bank dem Finder und dem Absender des Ballons, welcher die größte Strecke zurücklegt, je 50,00 Euro schenkt. Es lohnt sich also, teilzunehmen.
 

800Ballons_quer
Foto: Torsten Wünsche (VR Bank) übergibt Maike Martin
1000 Luftballons für die Dorfwette.