Freitag, 17. Juli 2009

Sammler auf der Ziellinie

Von THOMAS LANG

Ausstellung für 800-Jahr-Feier wird demnächst aufgebaut / Festschrift bereits fertig


Frankenhain. „Sammeln einstellen“ – das wird ab 13. August für das halbe Dutzend Mitstreiter der Arbeitsgruppe Festschrift/Ausstellung die Parole sein. Denn dann wird es höchste Zeit, die Exponate im Gebäude der ehemaligen Konsumverkaufsstelle Oberfrankenhain abschließend zu sortieren, attraktiv in Stellung zu bringen und zu beschriften. Weil nicht mehr viel Zeit bleibt, bis die Schau zur 800-Jahr-Feier Frankenhains ihre Pforten öffnet.

„Offiziell wird die Ausstellung am Nachmittag des 24. August eröffnet, wenn unsere Senioren nach einer gemütlichen Kaffeetafel und einem Programm der Schule hierher eingeladen sind“, freuen sich Klaus-Peter Apel und seinen Mitstreitern schon jetzt. Sie sind der Überzeugung, eine sehenswerte Schau zusammen zu bekommen. Viele Wochen schon sammeln sie dafür Exponate, etwa 50 haben sie bisher zusammen. „Wir freuen uns, dass so mancher Frankenhainer unserer Bitte, mal in den alten Unterlagen zu kramen, Böden oder Schränke zu durchforsten, nachgekommen ist“, so Apel. Vielleicht habe aber dennoch dieser oder jener etwas Einzigartiges aus der Ortsgeschichte leihweise beizusteuern. Apel ermuntert die Frankenhainer: „Noch bis Anfang August können Dinge im alten Konsum oder bei Mitgliedern der Arbeitsgruppe abgegeben werden.“

Zu den historischen Gegenständen, die das einstige Leben in Frankenhain dokumentieren, gehören Kaufverträge aus dem 18. Jahrhundert, altes Geld, Erinnerungsbecher an Schulfeste, Handarbeiten, Haushaltsgegenstände wie eine alte Mandelmühle oder Bilder. Das älteste im Original ausgestellte Exponat ist bis jetzt ein Schriftstück aus dem Jahre 1745. Auf dem bescheinigt ein Nauenhainer einem Oberfrankenhainer in einer Kneipe, dass dieser ihm sein „Angeld“ aus dem elterlichen Erbe für dieses Jahr richtig bezahlt habe.

Die Ausstellung wird in der Festwoche immer dann, wenn Veranstaltungen angesagt sind, geöffnet sein. „Einer von uns Sechsen aus der Arbeitsgruppe ist dann dort“, versichert Apel.

Wird für die Schau zur Feier also noch Schweiß fließen, ist ein anderer „Arbeitsauftrag“ bereits erledigt: die Festschrift „Ein Dorf zwischen gestern und heute“. Gut ein Jahr Arbeit investierte die Gruppe dafür. Im April war Redaktionsschluss, und seit wenigen Tagen liegt die Hochglanzbroschüre nun in 500 Exemplaren vor. Sie soll aber erst zur Festwoche an den Mann und die Frau gebracht werden. Bis dahin darf man auf ihren Inhalt sehr gespannt sein.

Eines aber kann schon verraten werden: Auf 114 Seiten ist – zahlreich bebildert – Interessantes und Vergessenes aufbereitet und neu aufgeschrieben worden. Der historische Bogen in der Festschrift reicht von den ersten Menschen am Ort über die Anfänge Frankenhains im zwölften Jahrhundert bis in die Phase nach 1945 und ins Heute. Viele werden sich wiederfinden, Mitbürger erkennen. Kirche, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft wird ebenso wie der Dorfschule, der Feuerwehrgeschichte und den Vereinen gebührend Platz eingeräumt. Die Festschrift endet mit dem Frankenhainer Lied, und schon jetzt dürfte sicher sein, dass es in der Festwoche zu hören ist. Nicht nur, weil eine Liedzeile darin heißt: „... und man kann so herrlich feiern – hier in Frankenhain“.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17. Juli 2009

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